Folge 7: RePublica 2025 #rp25

Shownotes

Vom 26.05. - 28.05. fand in Berlin die Re:Publica 25 unter dem Motto "Generation XYZ" statt. In den letzten Jahren war ich leider viel zu beschäftigt um an dieser Konferenz bzw. diesem Festival teilzunehmen. Deshalb hat es mich sehr gefreut, dass es dieses Jahr geklappt hat.

Der Besuch hat sich auf jeden Fall gelohnt, u.a. auch, weil mir wieder vor Augen geführt wurde, wie groß die Herausforderungen für die digitale Gesellschaft sind und wo wir aktiv werden können und sollten. Wir müssen uns wieder intensiver mit unserer eigenen "gestaltenden Verantwortung" beschäftigen.

In dieser Folge des Deegitalitäten-Podcasts erkläre ich zuerst, um was es bei der Re:Publica überhaupt geht und warum diese Veranstaltung so wichtig ist. Daran anschließend gebe ich einen Einblick in ein paar von mir besuchte Sessions zu verschiedenen Themen. Dabei beschreibe ich nicht nur, was ich gesehen und gehört habe, sondern teile auch meine Gedanken dazu.

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Deegitalitäten, der Podcast über die Gestaltung des digital-analogen Lebensraums. Folge 7, Re:Publica 2025. Herzlich willkommen zu einer weiteren Folge von Deegitalitäten, dem Podcast über die Gestaltung des digital-analogen Lebensraums.

Mein Name ist Christoph Deeg und in dieser Folge geht es um die Re:Publica 2025. Frage nicht, was die digitale Gesellschaft für dich leisten kann, frage dich, was du für die digitale Gesellschaft leisten kannst. Mit diesen Worten eröffnete Jonny Häusler, einer der Mitbegründer der Re:Publica, die diesjährige Veranstaltung.

Und ich muss sagen, das hat mich dann gleich erstmal abgeholt, denn es geht natürlich bei dieser Tagung um unsere digital-analogen Lebensräume. Es geht um unsere digitale Gesellschaft, von der wir alle ein Teil sind. Und da bin ich auch schon mittendrin in einer Kurzbeschreibung dessen, um was es bei dieser Re:Publica überhaupt geht.

Es gibt ja ganz viele verschiedene Digitalkonferenzen, ganz verschiedene Events, die sich mit unterschiedlichen Facetten des Digitalen, der Digitalität, der digitalen Transformation befassen. Das sei nun beispielsweise mal die OMR in Hamburg genannt, wo es eher um Online-Marketing und damit verbundene Geschäftsmodelle geht. Da gibt es natürlich die Gamescom, quasi der große Event, wenn es um Digitalkultur geht.

Denn die Computer Games sind nun mal eines der wichtigsten digitalen Kulturgüter, die wir haben. Und nebenbei sind die brutal erfolgreich, werden von vielen Generationen kontinuierlich gespielt. Also es gibt sehr viele unterschiedliche Events und unterschiedliche Tagungen, Konferenzen und Messen, wo man sich mit diesen Facetten des Digitalen beschäftigt.

Und die Re:Publica wiederum, die beschäftigt sich eben mit der digitalen Gesellschaft. Mit der Frage, wie soll sie denn aussehen? Wie wollen wir sie denn gestalten? Welche Regularien sollen da gelten? Was sind denn die Regeln und die Pflichten in diesem digitalen Raum? Und immer dann, wenn wir über den digitalen Raum reden, dann reden wir natürlich auch über den analogen, denn das ist ja alles miteinander verbunden. Und so ist es immer sehr, sehr spannend zu sehen, wie dort ganz neue Konzepte entstehen.

Das sind natürlich Themen, die uns wirklich alle betreffen. Es geht um Datenschutz zum Beispiel, um die Frage, wer darf unsere Daten nutzen? Und wer darf es gegebenenfalls nicht? Und wie setzen wir durch, dass dann diejenigen, die es nicht dürfen, es eben auch nicht tun? Ja, ganz wichtige Fragestellungen oder beispielsweise Urheberrecht. Momentan findet quasi eine globale Enteignung von Kulturschaffenden statt, um KI-Modelle zu trainieren.

Diese in ganz, ganz vielen Fällen, in allermeisten Fällen sind die Menschen, deren Inhalte genutzt werden, um besagte KI-Modelle zu trainieren, niemals gefragt worden. Wahrscheinlich wird noch einige davon ihre Zustimmung nicht geben. Es ist auch gut so, aber das wird einfach mal so gemacht.

Dann ist die große Frage, wie gehen wir eigentlich damit um? Wie gehen wir eigentlich damit um, wenn es beispielsweise von deinem Portemonnaie abhängt, ob du überhaupt in irgendeiner Form digital aktiv sein kannst? Ja, das ist ja für jeden Menschen eine unglaubliche Option, später beruflich, gesellschaftlich sich weiterzuentwickeln. Und es kann ja nicht sein, dass wir das nur den Menschen ermöglichen, die sowieso schon quasi im Geld schwimmen. Niemand braucht in irgendeiner Form so ein neues digitales Bildungsbürgertum, so eine arrogante digitale Bohème.

Das brauchen wir genau nicht. Und es geht um Menschenrechte. Es geht um die Frage, was hat Digitalität und Digitalisierung mit Menschenrechten zu tun? Und wie stellen wir sicher, dass auf der einen Seite die Möglichkeit besteht, durch Digitalisierung Menschenrechte zu wahren, dafür zu sorgen, unsere Gesellschaften weiterzuentwickeln, aber gleichzeitig nicht Menschen kontrolliert werden.

Und wie gehen wir auch damit um, dass sich eben zum Beispiel ganz viele digitale Plattformen, gerade in den sozialen Medien, maximal verändern? Jetzt mal ganz ehrlich, also ich weiß nicht, ob ihr, ob Sie sich daran noch erinnern können, als es als X mal Twitter hieß, die Artist formerly known as Twitter. Ja, das ist heute X. Und als Elon Musk das Ding übernommen hat, was ist denn daraus geworden? Da ist doch eine fürchterliche, braune, dreckige Kloake geworden. Da geht es nur noch um Hass, da geht es nur noch um Hetze, um Fake News oder sonst was.

Und das, was es eigentlich mal war, nämlich ein Ort, an dem man sich ausgetauscht hat, wo wir Communities aufgebaut haben, wo wir auch über Fakten gesprochen haben, Inhalte geteilt haben, Ideen geteilt haben, ja auch mal gestritten haben. Das ist diese Plattform nicht mehr. Und es hat uns dazu geführt, dass ganz, ganz viele Menschen diese Plattform verlassen haben.

Ich auch. Und das sind alles Fragestellungen, die eben auf der Re:Publica diskutiert werden. Die Frage des Zugangs zum Digitalen und die Frage, ist es eigentlich gerechtfertigt, dass es da so ein paar Tech-Milliardäre gibt, die irgendwie versuchen, diesen ganzen Laden komplett zu kontrollieren? Und was man nicht vergessen darf, Digitalisierung bedeutet ja ganz, ganz oft auch extreme Ausbeutung.

Also bitte niemals vergessen, diese ganzen KI-Modelle, ChatGPT und Co. Warum funktioniert das? Weil irgendwo Clickworker in Namibia und in anderen Ländern brutalst ausgebeutet werden und die dann für ein extrem wenig Geld da irgendwie versuchen, diese KI-Modelle noch zu erweitern, zu finalisieren, indem sie einfach unsere Eingaben analysieren und versuchen dann da nochmal kleine Verbesserungen vorzunehmen. Das tun die für extrem wenig Geld.

Also auch das ist ja so ein totales Phänomen. Im Digitalen haben wir eine Situation, dass wir immer so glauben, dass diese Tech-Leute, also diese Tech-Firmen auch, dass da irgendwie quasi wie in so Tempeln so eine Armee von Mate-Tee-trinkenden Superentwicklungshelden rumlaufen und die quasi eine digitale Welt schaffen. Nein, in ganz, ganz vielen Fällen ist Digitalisierung nichts anderes als brutale Ausbeutung, gerne auch kombiniert mit Kolonialismus und allem drinn und dran.

Wie gehen wir damit um, dass Menschen im Digitalen diskriminiert werden? Wie gehen wir damit um, dass es Rassismus im Digitalen gibt und nicht nur das, dass es es dort gibt, sondern dass es darüber verstärkt wird, dass versucht wird, diese digitalen Plattformen, zum Beispiel im Bereich der sozialen Medien, zu übernehmen. Ja, zu übernehmen, damit man auf diese Art und Weise noch rassistischer sein kann, noch mehr Menschen diskriminieren kann und so weiter und so fort. Und dass das relevant ist, erleben wir ja gerade.

Wir haben in den USA eine rechtsextreme Regierung, die jetzt in einer Partnerschaft mit diesen ganzen Tech-Konzernen agiert. Und was ist das große Ziel? Naja, diese Regierung möchte ihre Agenda global durchsetzen. Sie möchte, dass dieses Konzept des Durchsetzen des Stärkeren, dass es nicht mehr um Regeln geht, dass wir nicht mehr etwas haben, worauf wir uns berufen können, dass für alle Menschen, denken wir nun mal an Spiellogiken, dass für alle Menschen die gleichen Regeln gelten, das soll einfach nicht mehr sein.

Sondern was jetzt sein soll, ist, dass der Stärkere oder die Stärkere sich durchsetzt. Und alle anderen sollen dann eben damit leben. Und das widerspricht natürlich vielem, was wir haben.

Denn wir in Europa beispielsweise, wir haben ja solche Regeln. Ja, wir haben solche Regeln, wir haben Regularien. Die Europäische Union hat Regeln aufgestellt und die sind jetzt noch nicht wirklich brutal scharf.

Aber das sind ein paar Regeln, die das Ziel haben, dass da nicht irgendwie aus allen möglichen digitalen Plattformen nur noch Sodom und Gomorra wird, sondern dass es da alle sich so ein bisschen an diese Regeln auch halten. Und das bedeutet unter anderem für diese Tech-Konzerne schlichtweg Aufwand. Weil die nämlich dann Leute brauchen, die sowas wie Faktenchecks machen müssen.

Die müssen nämlich dann jemandem Geld dafür geben, dass die mal gucken, wenn irgendwelche Leute wieder sinnlos Sachen erzählen oder auch Informationen fälschen, Lügen erzählen, ja, dann müssen diese Tech-Konzerne alles dafür tun, dass diese Lügen verschwinden und dass dann die Fakten sichtbar werden. Und sie müssen viele andere Dinge tun. Sie müssen gegen Hass und Hetze vorgehen.

Und das heißt, es kostet Geld. Ja, und es macht auch ansonsten irgendwie, so gibt es einfach viele Leute, die überhaupt keinen Bock darauf haben, sich irgendwie an Regeln zu halten. Ja, es sei denn, es sind ihre eigenen Regeln.

Dann sieht das natürlich schon mal ganz anders aus. Ja, und dann kann es auch durchaus überhaupt kein Problem sein, dass Mitglieder der US-Regierung plötzlich Neonazis in Deutschland unterstützen. Das ist da erstmal völlig okay.

So, also das ist das, was Re:Publica macht. Ja, und ich war jetzt da mal wieder. Ja, ich bin immer wieder mal in den letzten Jahren dort gewesen.

Ich finde diese Konferenz ganz, ganz toll. Die, die mich kennen, wissen, ich gehe auch auf andere Veranstaltungen, wie besagte Gamescom zum Beispiel und viele, viele weitere. Und diesmal konnte ich mal wieder auf der Re:Publica sein.

Und da habe ich natürlich sehr viele Sessions besucht. Weniger, als ich geplant hatte, denn das große zweite Thema auf der Re:Publica ist, da trifft sich eben eine Community. Oder vielleicht, man kann auch nicht sagen, dass es sich der eine Community trifft, da treffen sich ganz verschiedene Communities.

Und das ist total spannend, weil da treffe ich Leute, die ich seit Jahren nicht gesehen habe. Ich habe sogar Leute getroffen, die ich noch nie gesehen habe. Also nicht, zum einen lernt man natürlich auf der Re:Publica neue Leute kennen, aber zum anderen lernt man, trifft man dort Menschen, die man sonst nur im Digitalen kannte.

Es gibt immer noch sehr viele Menschen, gerade seit der Pandemie, mit denen ich seit Jahren zusammenarbeite und die ich noch nie live gesehen habe. Und das ist immer ein großes Wow. Ich wusste ja gar nicht, dass du so klein oder so groß bist zum Beispiel.

Also wenn man auf eine Kachel guckt, so eine Videokachel, Videokonferenzplattform, da sieht man ja nur so ein Gesicht, so ein Torso, das kann man ja gar nicht genau abschätzen, wie groß die Person ist. Und bei so Vorstellungsrunden kommt ja auch keiner auf die Idee zu sagen, Hallo, mein Name ist Christoph Dick und ich bin 1,86 Meter groß. Die Farbe meines Barthaares ist echt und so weiter und so fort.

Das macht man nicht. Man erzählt lieber, was man macht, warum man cool ist und so weiter und so fort. Dann hat man noch einen Witz.

Also ich habe viele Leute, tolle Leute kennengelernt, auf jeden Fall. Das hat großen Spaß gemacht. Und ein paar Sessions habe ich besucht.

Ich werde jetzt nicht alle Sessions, die ich besucht habe, in irgendeiner Form hier besprechen. Das macht auch keinen Sinn, weil manche, muss man auch sagen, einfach nicht gut waren. Es gab ein paar Sessions, da habe ich mich sehr darauf gefreut und dachte mir so, wow.

Und dann war das so oberflächlich, dass ich dachte, okay, da hätte ich auch fünf Minuten oder zwei Minuten auf eurer Webseite gucken können, hätte ich ungefähr dasselbe Ergebnis gehabt. Teilweise werden Sachen auch nicht wirklich hinterfragt oder sehr oberflächlich diskutiert. Das ist dann immer so ein bisschen schwierig, aber das ist normal.

Das ist okay. Ich hätte mir gewünscht übrigens, dass man vielleicht doch in diesem Sessionplan mal sehen kann, ist das was für Anfänger, für Fortgeschrittene. Es gibt so Themen, da habe ich schon wirklich Ahnung, weil ich ja selber in diesem Bereich auch arbeite.

Und wenn ich dann in eine Session reinkomme und ich merke, ich fange jetzt im Urschleim wieder an, dann stehe ich da schnell wieder auf, was eigentlich schade ist, weil das ja schon vielleicht ganz spannende Ideen sein können, die da jetzt irgendwie im nächsten zehn Minuten, 30 Minuten präsentiert werden. Aber man hat ja nicht viel Zeit und es sind ja viele Sessions auch parallel und dann hüpfst du halt vom einen zum anderen. Also damit genug.

Schauen wir doch einfach mal rein, was ich so mir als besonders gemerkt habe. Und da ist zum einen natürlich die Veranstaltung gewesen oder der Vortrag gewesen von Carsten Wildberger. Ich bin mal gespannt, wenn jetzt die Leute hören, da war Carsten Wildberger.

Wer alles weiß, wer Carsten Wildberger ist. Ich will es mal abkürzen. Ich will das Rätsel mal ein bisschen lösen.

Es ist verhältnismäßig einfach. Carsten Wildberger. Carsten Wildberger ist unser neuer Digitalminister und er ist eigentlich nicht ein neuer Digitalminister.

Er ist der erste Digitalminister. Rock'n'Roll. Wir haben in Deutschland einen Digitalminister.

Man mag es kaum glauben. Nach gefühlt 3000 Jahren des Wenigtunens. Man darf ja nicht sagen, dass da nichts passiert ist.

Man muss ja schon ehrlich sein und sagen, ein bisschen was habt ihr schon gemacht. Aber nach so vielen Jahren des Nichtstuns haben wir jetzt zumindest mal ein Ministerium dafür. Und davor haben es ja alle möglichen Leute in unterschiedlichsten Ministerien, Randgruppenbereichen, CX13, keine Ahnung, irgendwie mit diesen Themen versucht zu befassen.

Mehr schlecht als recht. Wer da schon alles für Digitalisierung zuständig war, man mag es kaum glauben. Manche von denen sehen wir jetzt schon wieder.

Aber jetzt haben wir halt einen. Und ich fand es extrem mutig, dass jemand einfach mal kommt, der auf einer ganz anderen Welt kommt. Man darf ja nicht vergessen, diese digitale Welt ist ja sehr divers.

Das sind ja sehr, sehr unterschiedliche Menschen, unterschiedliche Communities, unterschiedliche Gruppen. Und er kommt jetzt her, sein Ministerium, sauber gegründet worden, sehr schön. Drei, vier Wochen her.

Und jetzt geht er auf die Re:Publica. Wow. Und hält auch eine kleine Rede.

Ja, und das fand ich erst mal mutig, muss ich mal sagen. Denn natürlich gab es dann einige Leute, die sich sofort beschwert haben über die Art und Weise, wie er redet. Da merkt man auch mal so, dass manche Leute auch in dieser Community sehr gerne davon reden, dass sie irgendwie quasi so kleine und große Superhelden sind und doch total für Diversität und Unterschiedlichkeit und Offenheit und sonst was stehen.

Ja, aber wenn es dann darum geht, das selbst zu zeigen, das sie überhaupt nicht können, weil da kommt jemand auf die Bühne, die Person ist dann ein bisschen anders, trägt vielleicht einen Anzug, redet vielleicht ein bisschen anders. Und schon gibt es gute Gründe, da irgendwie gleich mal im digitalen Raum so ein bisschen rumzunölen. Ja, redet aber komisch oder finde ich aber ganz unangenehm.

Das ist ja gar nicht meine Welt. Nee, dann gucke ich mir lieber einen alten Vortrag von vor zwei Jahren von irgendjemand anders an, dass ich dann viel besser. Ja, so.

Und das ist so eine Grundarroganz, die gibt es auch in dieser Community. Also hat es hoffentlich keiner gedacht, dass diese Community, die jetzt irgendwie zur Re:Publica geht, irgendwie die besseren Menschen werden. Natürlich nicht.

Das ist eine ganz normal Sterbliche. So. Und das Interessante war aber, der hat ein paar Sachen gesagt, die waren gar nicht so doof.

Also beispielsweise mal zu sagen, was sind Themen? Also erst mal, es muss jetzt mal Digitalisierung stattfinden. Ein bisschen was haben wir ja schon hinbekommen, viel aber nicht. Leute, ich wohne hier in Nürnberg.

Angeblicherweise ist Nürnberg im Bereich der Digitalisierung ganz vorne. Und wenn das, was ich hier täglich in Nürnberg erlebe, ganz vorne ist, dann möchte ich nicht wissen, wie es hinten aussieht. So.

Also das muss jetzt mal laufen. Da muss was passieren. Da muss eine Infrastruktur da sein.

Da müssen wirklich unsere Verwaltung mal digitalisiert werden. Ja. Und man darf ja nicht vergessen, Digitalisierung der Verwaltung bedeutet ja teilweise immer noch, naja, wir haben halt versucht, dass da jetzt irgendwie ein digitales Dokument ist.

Ja. Also sorry bei allem Respekt. Das ist so das erste Level.

Ja. Also in Südkorea, in Seoul beispielsweise, dann sind die jetzt so weit, dass sie das schon längst hinter sich haben. Und die können jetzt echte krasse digitale Burgerservices bauen.

Und das sieht dann schon ganz anders aus. Da geht dann was sozusagen. Aber langsam ernährt sich das Eichhörnchen.

Ja. Ich gehe mal ganz, ganz langsam ran. Aber da hat ja man halt recht, wenn man sagt, wir müssen jetzt mal diese Verwaltung zum Laufen kriegen.

Und ich finde diese Wallet-Idee zu sagen, jeder Mensch in Deutschland hat so ein Digital-Wallet irgendwie, wo sein Führerschein hinterlegt ist, sein Ausweis und so weiter. Das finde ich großartig. Das finde ich echt gut.

Bestenfalls noch Digital-Signatur, dass wir nicht mehr sinnlos irgendwie dauernd Sachen irgendwie händisch unterschreiben müssen. Was mir echt auf den Keks geht, wie oft wir so Medienbrüche haben, wenn es auch um Verwaltungsangelegenheiten angeht. Ja.

Das ist doch völlig absurd. Naja. Hat er natürlich auch gesagt, dass Digitalisierung immer wertebasiert sein muss.

Also wir haben hier eigene Werte. Das finde ich so extrem wichtig, weil Werte ja auch so etwas sind, was die sehr stark verbunden sind mit Moral und Ethik. Und gucken wir uns einfach an, was gerade in den sozialen Medien passiert.

Was habe ich ja gerade schon angesprochen. Dieses ganze Modell Hass und Hetze. Welcome to Empörungsökonomie 4.0. Ja.

Das ist natürlich schon ziemlich absurd, was da passiert. Es ist auch widerwärtig und es ist ekelerregend. Und da finde ich es ganz gut, wenn man sagt, nee, wir setzen hier eine Regulatorik durch.

Schöne Grüße an die Europäische Union. Bleibt standhaft. Ja.

Bis jetzt hört man ja von euch in diesem Kontext zumindest nur Gutes. Dass ihr nämlich ganz klar sagt, unsere Regularien sind unsere Regeln, die wir hier haben in Europa, wenn es um Digitalisierung geht. Ja.

Die stehen nicht zur Diskussion. Egal, ob es dann 3,8 Millionen Prozent Zölle gibt. Selbst schuld, meine Freunde.

Dann läuft es halt nicht da drüben auf der anderen Seite des Atlantiks. So, das fand ich schon mal wirklich spannend. Dann habe ich einen zweiten Vortrag gesehen, den fand ich auch sehr interessant.

Jetzt hoffe ich mal, dass ich den Namen richtig ausspreche. Das war nämlich Aya Jaff, würde ich jetzt mal sagen. Also eine junge Frau, die einen sehr interessanten Vortrag gehalten hat, der eigentlich so ein bisschen ihre Geschichte war.

Ja, so ihre persönliche Geschichte bezogen auf das Thema Start-up-Welt, Tech-Milliardäre und so weiter und so fort. Und was sie erlebte, war so, war schon krass. Ja, also jung, dynamisch, bewirbt sich bei so einem Wettbewerb, wo es irgendwie dann geht, bei so einem Tech-Milliardär zu lernen, ist dann auch dabei, hört dann, also, wenn ich es richtig verstanden habe, hat sie das Ding, glaube ich, auf Facebook gesehen.

Hat dann auf Facebook irgendwie geantwortet, wurde dann, obwohl sie sich drei Tage nach der Frist gemeldet hatte, genommen. Und es hieß dann wohl, naja, du bist ja die Einzige gewesen, die sich gemeldet hat. Aber immerhin, sie war nun mal da.

Rock'n'Roll, sie war da. Und dann musste sie anscheinend völlig sinnlose, absurde Aufgaben erfüllen. Also nicht fachliche Ausbildung, nicht Vorbereitung auf wirkliche Management-Fragen, auf die Frage, wie baust du sowas auf, sondern offensichtlich völligen Blödsinn.

Hey, du musst mit Pfeil und Bogen schießen, du musst irgendwie einen Kopfkürzer machen und was ich weiß alles, um irgendwie zu beweisen, you've got what it takes. You've got what it takes. Also, du musst beweisen, dass du dich da durchbeißt.

Du musst beweisen, dass du alles, aber auch wirklich alles aufgeben wirst, um dein Ziel zu verfolgen. Das ist so eine Pseudoreligion. Das ist so, meine Theorie ist, wenn Leute irgendwie reich geworden sind und eigentlich stürzend doof sind und dann sich überlegen, okay, wie erkläre ich den Leuten jetzt, dass ich keine Ahnung habe, warum ich eigentlich reich geworden bin.

Ich habe nur so ein paar einfache Grundlagen verstanden und irgendwelche Dussel haben mir massiv viel Geld gegeben. Dann erfinden die solche Pseudosachen. Das gibt es ja auch überall so.

Es gibt ja auch so ganz viele Coaches, die so sinnloses Zeug dir so schackern, die Waldfee und du bist jetzt irgendwie so. Und dann erzählt die dir so wirklich was, dann ist sie da irgendwann weg. Und dann hat sie wirklich ein Start-up gegründet gegen künstliche Intelligenz.

Wohl fleißig Investorengelder eingesammelt. Und dann sollte diese Software nun veröffentlicht werden. Und dann stellt sie ein paar Tage vorher wieder vor, fest, wow, das Ding ist noch sehr buggy.

Das wirft auch komische Fragen aus. Ist doch eigentlich sehr unethisch und unmoralisch noch in seinen Antworten. Lass uns doch einfach nochmal sechs Monate warten.

Lass uns das Ding richtig gut machen. You've got what it takes oder auch nicht. Natürlich hatte sie es dann nicht.

Sie wurde wohl rausgeworfen, so hat sie es zumindest erzählt. Weil es dann hieß so, naja, du bist halt nicht das, was wir brauchen. Und das bedeutet, du musst dich durchbeißen, einfach die Sachen durchziehen, scheiß drauf und so weiter.

Und dann ging es dann so weiter. Und dadurch entstand dann quasi eine Idee, so ein Modell. Was sind das eigentlich für Leute, die so einen Blödsinn machen und die ja unsere Lebensrealität mit kontrollieren.

Darf ich nicht vergessen, Milliardäre, Tech-Milliardäre gerade auch kontrollieren einen extrem großen Teil aller digitalen Plattformen, mit denen wir umgehen. Jetzt muss ich dazu sagen, also ich kenne auch ein paar Leute, die sich im Startup-Bereich befassen. Und es gibt natürlich auch in Deutschland ein paar Investoren.

Ich werde jetzt mal keine Namen nennen, man weiß ja nie, ob die das dann irgendwie nicht humorvoll erkennen können, dass das irgendwie ernst gemeint ist. Die Kombinationen sind aus Unsympathen und Labersäcken. Also die dann erzählen, ja ich habe jetzt auch hier so einen Fonds und so weiter.

Dann wird da irgendwie Geld rein investiert und dann irgendwie klappt es nicht. Und dann machen die dann irgendwie eine Idee, dass sie irgendwie einfach als Antwort nicht versuchen mal ein bisschen nachzudecken, sondern eher so, ach da bin ich einfach jetzt ein neoliberaler Libertärer und finde, so. Also das ist so, manche Leute glauben ja anscheinend, wenn ich ein bisschen Geld habe und dann Elon Musk cool finde, dann ist quasi alles geregelt.

Ja, das finde ich immer sehr faszinierend, wie viele Leute in Deutschland total tolle Jobs machen, die hochkomplex sind, die viel weniger Geld kriegen. Aber das ist ein anderes Thema. Also es gibt aber ganz, ganz, ganz, ganz viele tolle Leute in Deutschland und ich habe sie auch in anderen Ländern kennengelernt, wo das, was diese Frau beschrieben hat, so nicht läuft.

Also wo wirklich mit Startups gearbeitet wird, wo wirklich richtig tolle Ideen entstehen, wo tolle Unternehmen aufgebaut werden, einige dabei kennengelernt, auch in verschiedenen Ländern. Das gibt es halt auch. Und das finde ich schon wichtig.

Ich so wichtig das fand, was diese Frau in diesem Vortrag gesagt hat, dass man schon auch sich darüber klar wird, es gibt auch andere Wege. Warum ist das so wichtig? Weil uns klar sein muss, es gibt quasi immer eine Alternative. Das ist so ein kleiner Versuch, schon mal so ein bisschen, ich spoiler jetzt meine eigene Dramaturgie ein bisschen, indem ich darauf hinweise, dass es ja immer eine Alternative gibt, so wie es zum Beispiel auch zur Plattform X Alternativen gibt, nämlich zum Beispiel die Plattform Blue Sky, wo man mich finden kann, Mastodon, wo man mich finden kann, wo es besser, toller, schöner ist, wo es auch vernünftige Regeln gibt zum Beispiel.

Wenn man mal genauer hinguckt, Hashtag Fediverse, dann findet man natürlich noch viel, viel mehr Dinge, wo man quasi dieses proprietäre Zeug ersetzen kann. Ich mache das seit vielen Monaten. Einfach mal aus Spaß zum Beispiel, dass ich das Office Programm von Microsoft und parallel habe ich dieses LibreOffice zum Beispiel und da stelle ich fest, also ich bin jemand, der sehr viel mit diesen Tools tut und sehr viel mit da auch irgendwie unterwegs ist.

Und ich habe noch nicht eine einzige Sache gefunden, wo ich jetzt sagen würde, das ist gerechtfertigt, dass ich mich da abhängig mache vor einem amerikanischen Konzern. Sondern das klappt wunderbar mit den anderen Plattformen auch. Die kosten nichts, da ist eine Community dran.

Dann spende ich lieber mal an diejenigen, die das machen. Das finde ich eigentlich viel schlauer, aber da ist auch die Software offen. Das heißt auch, man kann Fehler gemeinsam in der Community entdecken und so weiter und so fort.

Also alles so Dinge, die es gibt. Alternativen sind immer da. Alternativen sind immer da, manchmal aber auch nicht.

Und da kommen wir zu dem nächsten Session, wo ich war. Und diese Session, das muss ich sagen, wie soll ich es ausdrücken? Alter, war ich wütend. Ich habe gekocht, Alter.

Ich habe gekocht. Ich habe, ich musste, ich weiß auch nicht, aber worum ging es? Ich will es mal so zeigen. Worum ging es? Also, ihr müsst euch Folgendes vorstellen.

Es gibt in Deutschland ja den ganzen Kultursektor. Also da ist alles drin. Also Kulturinstitutionen, Museen, die sind das.

Kulturschaffende, das kann man jetzt immer definieren, was gehört nicht mit dazu. Also für mich ist es ein weiter Kulturbegriff. Da können auch Kreativschaffende mit da drin und so weiter und so fort.

Also es gibt ganz, ganz viel. Und es gibt den Bildungsbereich. Auch extrem wichtig, also Kultur und Bildung sind extrem wichtig für die Weiterentwicklung einer Gesellschaft.

Ich weiß auch nicht, warum man das den Leuten immer noch erklären muss. Also bei allem nötigen Respekt. Wo entstehen neue Ideen? Wirklich etwas Neues? Wo wird subversiv gedacht? Wo passiert man was anderes? Und wo können Menschen sich auch entwickeln? In einem Land, das dringendstens gut gebildete Leute braucht, extrem wichtig.

Das ist der Kulturbereich und das ist der Bildungsbereich. Und im Kulturbereich erleben wir jetzt Folgendes. Sehr oft sind das sogenannte freiwillige Leistungen.

Da gibt es kein Gesetz, das sagt, okay, das musst du jetzt machen. Sondern da steht drauf, liebes Bundesland, liebe Kommune, wenn das jetzt gerade nicht geht, dann geht es heute nicht. Was natürlich lustig ist, weil diese Leute, die immer glauben, dass das mit weniger oder gar nicht auch geht, die sind einfach aus meiner Sicht nicht in der Lage, die Komplexität des Problems zu verstehen.

Und dann gibt es so Bundesländer wie in Berlin, da wird einfach nicht nur im Kulturbereich gekürzt, sondern sauber auch nochmal richtig im Digitalisierungsbereich der Kultur. Und jetzt werde ich sauer. Ich meine, ganz ehrlich, das ist doch ziemlich das Dümmste, was du machen kannst.

Das ist so ein kulturpolitisches Harakiri-Manöver, das ist so dumm, sorry, bei allem nötigen Respekt, dass ich eigentlich jetzt aufhören könnte, damit weiterzureden. Aber ich muss es dir erklären. Also worum geht es dabei? Also dann muss ich das so vorstellen.

Kultur und Bildung haben in den letzten Jahren wirklich, wirklich große Schritte unternommen. Da sind unglaublich tolle Leute, die wirklich Ideen haben und die gehen nach guter alter Jürgen Kohler-Manier, gehen die dorthin, wo es wehtut. Die kriegen in der Regel verdammt wenig Geld und reißen dafür echt tolle Dinge.

Und die haben mit extrem wenig Ressourcen in den letzten Jahren echt kleine, süße Digitalisierungspflänzchen im Bereich Bildung und Kultur aufgebaut. Und wisst ihr, was passiert? Jetzt werden diese kleinen Pflänzchen plattgemacht. Und man darf nicht vergessen, der deutsche Kultursektor hat ja eine Krankheit.

Projektitis. Projektitis. Projektitis.

Projektitis. Projektitis. Projektitis.

Projektitis. Projektitis. Projektitis.

Projektitis. Projektitis. Projektitis bedeutet, dass ein großer Teil der Dinge, die getan werden, um Bereiche wie Kultur und Bildung weiterzuentwickeln, zum Beispiel im Bereich Digitalisierung, dass die über Projekte gelöst werden.

Es werden also keine festen Strukturen geschaffen, damit man auch in Zukunft noch kraftvoll zuweisen kann oder kraftvoll Kultur machen kann. Nein, man löst das Ganze einfach nur auf der Ebene von Projekten. Und dann, Leute, ganz ehrlich, ich habe so viele Kulturprojekte dieser Art gesehen.

Ich habe damit gearbeitet. Ich war in Juries von Preisen wie dem Kulturlichterpreis, wo ich das gesehen habe. Ich war in anderen Preisen.

Ich war ein Förderprogrammberater, der dann irgendwie mit Kulturinstitutionen gearbeitet hat. Und dann sitzen da wirklich gestandene junge und auch teilweise ältere Menschen, die jetzt wirklich anderthalb, zwei Jahre auf einer Projektstelle für verdammt wenig Geld eine App für ihr Museum angefangen haben und das vorbereitet haben und die Projektfördermittel genutzt haben und so weiter und so fort. Und dann ist die Stelle vorbei.

Dann verlieren die ihren Job. Und dann ist die App irgendwo als Softwarecode in irgendeiner Schublade versteckt, weil auch in dieser Institution das niemand weiter nutzt und so weiter. Also Projektit ist so eine Klassiker.

Das ist so nebenbei. Auch der Kultursektor ist natürlich so wie unsere Gesellschaft. Der ist in Teilen extrem unsozial.

Ganz viele Leute arbeiten dort im Prekariat, kriegen so gut wie gar keine Kohle. Das wird dann so hervorgehoben. Naja, der Künstler, der hat halt nicht so viel Geld.

Der muss halt gucken, wie der da irgendwie klarkommt. Sehr faszinierend. Aber darüber kann man lange diskutieren.

Und dann halt Digitalisierung. Ja mein Gott. Muss man dazu sagen.

So ehrlich muss man sein. Wie gesagt, da ist wirklich, das müsst ihr euch mal angucken, was in öffentlichen Bibliotheken passiert ist. Also guckt euch mal an, wie öffentliche Bibliotheken vor 15 Jahren aussahen.

Die meisten waren fürchterlich. Und guckt euch mal an, was da heute auch in Deutschland für geile Bibliotheken entstanden sind. Guckt euch so mal die Stadtbibliothek in Düsseldorf an.

Das ist der Hammer. Oder guckt euch bald das Haus des Wissens in Bochum an. Das ist einfach großer Rock'n'Roll.

Ich weiß das, weil ich da dran mitarbeiten darf. Also da ist ganz viel dran. Aber natürlich muss man sagen, in 2006, 2007, 2008, 2009, da gab es ja auch noch richtige Abwehrkämpfe in der Kultur gegen das Digitale.

Und wir haben heute noch die Situation, wir haben es heute noch, dass ganz große, wichtige Persönlichkeiten aus der Kultur mit so sinnlosen Sätzen ankommen wie, naja alles, was digitalisiert werden konnte, ich hat digitalisiert. Aber wir müssen noch an die Schallplatte denken. Wirklich an die Schallplatte.

Die Schallplatte ist auch total wichtig. Und die steht für das Analoge. Das ist doch total wichtig.

Stichwort Hashtag Digital-Analoge-Lebensrealitäten. Leute, hört auf mit diesem Konkurrenzkampf, so ganz nebenbei. Das ist so ein bisschen wie, ich war jetzt im, wie nennt sich das, im Naturgartenbad hier in Nürnberg.

Da geht es, also ein Freibad, das ist alles mit Naturwasserbecken, ja. Und da kommst du rein, ist da eine riesengroße, die Tafel muss uralt sein, Alter. Die muss so alt sein.

Und auf dieser Tafel steht drauf, was du alles in diesem Freibad nicht tun sollst mit Bällenspielen und so weiter. Und dann vor allen Dingen keine Rundfunkempfänger nutzen, keine Tonbandgeräte und keine Plattenspieler. Also Nürnberg, Leute, ist so retro, so dermaßen retro-vintage, dass sie schon wieder völlig up-to-date sind.

Die wussten einfach, dass noch mal so eine Vinylwelle kommen würde, ja. Und prompt haben sie gesagt, das bauen wir erst gar nicht ab, sondern das lassen wir jetzt einfach mal so laufen. So, noch mal.

Da ist ein Kultursektor, der macht total viel. Da gibt es total viele Möglichkeiten. Da könnten wir total tolle Sachen mitmachen.

Da gibt es einen Bildungssektor, der so wichtig ist, weil wir ganz viele Menschen in Zukunft ausbilden müssen, weil sich Jobs verändern, weil neue Jobs entstehen sollen und so weiter und so fort. Und da ist Digitalisierung aber mal so was von wichtig. Das erinnert mich so ein bisschen, als da, wer war das, Frau Karliczek oder so, die Bundesministerin.

Irgendwann war das doch, die dann noch zu Angela Merkels Zeiten mal den Satz gesagt hat, wir bräuchten ja kein schnelles Internet an jeder Milchkanne. Oh doch, wir brauchen extrem schnelles Internet an jeder Milchkanne, sonst haben wir irgendwann keine Milchkanne mehr. Und das dann wirklich, wirklich.

Dann haben die die Protagonisten, das war so eine Podiumsdiskussion da, und dann haben die wirklich erzählt, was sie jetzt alles tun. Wie sie verzweifelt versuchen, irgendwie das Ganze noch am Leben zu halten und sich irgendwie so mit dem Minimalsten irgendwie zu agieren. Also liebe Leute, steht auf, lasst nicht zu, dass der Kultursektor, lasst nicht zu, dass der Bildungssektor, dass diese beiden Sektoren von der Digitalisierung jetzt auch noch ausgeschlossen werden und das, was da ist, wieder kaputt gemacht wird.

Gerade jetzt in diesen Zeiten brauchen wir einen starken Kultursektor, einen starken Bildungssektor. Und da ist Digitalisierung extrem wichtig. Und wer das nicht verstanden hat, der oder die muss es vielleicht noch mal hören.

Und da haben wir ja Möglichkeiten. Und am Ende, da war die schlechte Laune bei mir so groß. Ich dachte so, boah, das kann doch gar nicht wahr sein.

Ich meine, ich arbeite seit 20 Jahren unter anderem im Kultur- und Bildungssektor und man hat ja schon die Hoffnung. Ich habe Hoffnung, weil es dann den für mich letzten Vortrag auf der Re:Publica gab. Und das war das Beste, was ich auf der gesamten Re:Publica gesehen habe.

Da ist ein Standard gesetzt worden. Das war vom Inhalt, vom Format, von der Vortragsweise, von allem einfach mal das ganz große Kino. Und das war Paul Scio Steinwerks, der einen Vortrag gehalten hat zur Frage, wie uns Popkultur in Veränderungsprozessen, in Transformationsprozessen helfen kann.

Warum Popkultur an sich wichtig ist, wie sie funktioniert. Also leider kann ich jetzt hier auf der Tonspur nicht irgendwelche geilen Folien zeigen. Die Folien waren super.

Der Designer hat das wirklich sensationell gemacht. Und er hat dann, ich könnte am liebsten stundenlang über diesen Vortrag reden. Ich könnte, glaube ich, länger über diesen Vortrag reden, als der Vortrag überhaupt gedauert hat, weil mir so tausend Sachen durch den Kopf gegangen sind danach.

Und er fing dann so an, beispielsweise so 19. Jahrhundert, da gab es so diesen Battle zwischen dem Aberglauben und der Wissenschaft. Also für ihn ist so Religion Aberglauben.

Und der Aberglauben, der besaß die Kirchen, die besaßen halt die Universitäten. Es sah so aus, als würden die jetzt gewinnen. Das dürfen wir ja nicht vergessen.

Die Kirchen, wir müssen ja, also alles, was wir so an Errungenschaften haben, ist ja immer erkämpft. Also Wissenschaft musste sich das ja erkämpfen. So.

Und dann sagt er, das hat lange Zeit für die Kirchen ganz gut ausgesehen, weil die ja auch den Kontakt zu den Menschen hatten. Also da gab es dann die Kirche, da ging man in die Kirche. Und was der Pfarrer sagt, also der Priester sagt, das wird ja wohl richtig sein, so ungefähr.

Ja, und wenn der sagt, naja, mit sieben Tagen, so Schöpfung, könnte schon gehen irgendwie, dann müssen wir das mal so hinnehmen. Ja, so. Und dann kam jemand, der hat das anders gemacht.

Der hat quasi in diesen Kommunikationskanal subversiv hineingegrätscht, ja, so eine Blutgrätsche hineingedonnert. Und das war Jules Verne. Ein Nerd, so habe ich jetzt gelernt, ein echter Nerd, der verbrachte Tage und Nächte damit, Patente durchzulesen.

Und dann hat er die genommen und hat daraus Geschichten gemacht. 20.000 Meilen über dem Meer, Reise zum Mittelpunkt der Erde und so weiter und so fort. Und es ist eigentlich eine Übersetzung, also eine fantastische Übersetzung von Wissenschaft.

Und plötzlich haben alle Leute diese Bücher gelesen und fanden das total toll. Ich wusste übrigens auch gar nicht, dass Frankenstein lange Zeit von der Kirche massiv abgelehnt wurde, weil ja, Moment mal hier, wenn hier einer Schöpfung macht, dann sind wir das, ja. Also, so.

Und dann ging es dann auch in die heutige Zeit, also dann so Star Trek, ja. Also, das ist total eigentlich klar, ja. Ich habe es irgendwo auch mal vorher schon mal gesehen gehabt, aber ich hatte es völlig aus den Augen verloren.

Es gibt ja, also Star Trek ist ja so eine Serie, die ja in unserer Lebensrealität unglaublich viel bewegt hat. Also, wenn man sich überlegt, das Club-Handy, also der Vor-Vor-Vor-Vor-Vor-Stufe vom Smartphone, das Club-Handy. Ja, übrigens gibt ja auch den südkoreanischen Hersteller, der das ja immer wieder drin hat.

So Club-Handys kommen ja wieder, sind ja eigentlich auch eine coole Technologie. So. Und das Club-Handy, wer hat es erfunden? Na, die Star-Trek-Leute, ja.

Also, viele Sachen, ich habe mal so ein Buch gelesen, da hieß es sogar, dass diese Idee der minimalinvasiven Medizin so ein bisschen daherkommt und so weiter. Ganz nebenbei, diese coolen Teile, die die früher beim originalen Raumschiff Enterprise hatten, wo die da so wie so Sensoren über den Körper gegangen sind, das waren übrigens ein Pfeffer und ein Salzstreuer, weil die Dinge, die sie eigentlich nutzen wollten, noch gar nicht hergestellt waren. So.

Also, die hatten sie noch nicht produziert, ja. Und dann mussten sie aber erst die Szene abbilden und dann Salzstreuer. Also, sehr cool.

So. Das wusste ich, ja. Also, das war auch nicht das Thema, was jetzt Paul Steinwachs besprochen hat.

Was aber sehr spannend war, war, dass diese Star-Trek ja erschaffen wurde in einer Zeit, wo die USA noch im finstersten Mittelalter lebten, wo es noch Rassendiskriminierung, Rassentrennung gab, ja. Also, wo die mittendrin waren dabei, dass es überhaupt um die Frage ging, haben Menschen mit schwarzer Hautfarbe, ja, die, haben die überhaupt Grundrechte in irgendeiner Form, ja. Also, da musst du dir das ja mal vorstellen, das ist ja noch gar nicht lange her, ja.

Also, diese, und jetzt mal, also, ganz nebenbei, ich würde vielen Leuten, die das immer so locker sehen, nochmal wirklich, wirklich raten, auch nochmal ein bisschen historisch so ein bisschen die Augen aufzumachen, ja. Also, es gibt einen Grund, warum es die Black Lives Matter Bewegung gab, ja. Weil das nämlich noch gar nicht so lange her ist, dass diese Menschen so behandelt worden sind, nur aufgrund ihrer Hautfarbe, ja.

Aber ist ein anderes Thema, aber ich wollte es nochmal erwähnt haben, weil ich das für sehr wichtig finde. So, und dann kommt Gene Roddenberry in diese Zeit und entwickelt eine Raumschiffgeschichte, wieder etwas Fantastisches, ja. Etwas Subversives, was ganz anders funktioniert, ja.

Also, nicht einfach eine politische Forderung, sondern, und dann sagt er irgendwie, da arbeiten Japaner auf der Brücke, da arbeiten Russen auf der Brücke, da ist eine Frau mit schwarzen Haaren, alle sind irgendwie gleichberechtigt. Da gibt es einen Käpt'n, ja, jetzt ein Alien. Spock ist ein Alien.

Ich meine, wow, er ist ein Alien. Ja, also nicht, es gibt, also das ist, das ist schon geil. Ja, das ist einfach mal ein Alien und der ist da mit dabei.

Und die werden auch noch Freunde, ja super. Ja, also mehr kann man über, ich weiß, da gibt es auch ganz viel Sexismus drin und alles drin und dran, das weiß ich natürlich. Das ist trotzdem eine Serie ihrer Zeit, gar keine Frage.

Aber das war ein riesengroßer Sprung und diese Darstellerin, die die Lieutenant Uhura gespielt hat, die hat Morddrohungen bekommen, die wollte nach der ersten Staffel wohl aussteigen und dann rief sie Martin Luther King an und sagte, nein, das darfst du nicht. Und so hat diese Geschichte Star Trek eine ganz andere Welt erschaffen. Und das ist eigentlich diese Idee von Paul Steinbecks gewesen, die einfach, klar, das könnte man sagen, das war mir vorher auch schon klar, aber er hat es so auf den Punkt gebracht, zu zeigen, dass Popkultur, das Humor, dass wir da eine viel größere Macht von haben.

Er zeigte dann so ein Bild, wo Demonstranten gegen Elon Musk waren, wo dann drauf, Elon Musk ist ein Nazi und so weiter. Und dann gab es diesen britischen Comedian, der dann auf Instagram, habe ich das auch damals auch gesehen, der dann meinte irgendwie, Elon Musk ist kein Nazi, denn Nazis wissen, wie man gute Autos baut. Ja, der braucht ein bisschen.

Also Elon Musk ist kein Nazi, Nazis könnten, Nazis bauten nämlich gute Autos. Der ist doppelt und dreifach böse, ja, aber das ist das, wo du natürlich viel stärker darauf reagierst. Oder wo dann mal klar gemacht worden ist, dass die Saturday-Night-Shows in den USA, dass die nicht einfach irgendwie Comedy-Shows sind, sondern das sind Nachrichtensendungen auf eine andere Art und Weise.

Ja, also wo diese Dinge alle mit reinkommen. Oder, das fand ich auch eine super süße Sache, es gibt ja in der Türkei auch gerade wieder viel Verfolgung und diese Diktatur versucht ja wieder mal, alles, was irgendwie an Gegnern da ist, in irgendeiner Form auf brutale Art und Weise loszuwerden, mit allem drin und dran. Und dann gibt es dann Demonstrationen und dann geht die Polizei da rein und verfolgt diese Demonstranten und irgendwann hat da einer ein Pikachu-Kostüm an und da lief es dann so rum, das Ganze wurde aufgenommen, landete auf YouTube, ging viral, ja, und dann gab es immer mehr Pikachus.

You can't catch them all. Und dann, jippie, ja, ja, Schweinebacke, irgendwie, dann ist dann eben mal ganz, ganz, ganz, ganz, ganz, ganz viel Pikachus da. Und schon nimmt das Ganze eine andere Form, weil du nämlich lachen musst, weil du, weil der Kontext, da werden gerade Menschen verfolgt, ja, was ja fürchterliches, Unterdrückung von Menschen und plötzlich ist Pikachu da, also das ist dann so Rock'n'Roll, ja, also und plötzlich ist immer noch das Gleiche.

Die Situation hat sich ja nicht geändert, ja, aber du, du, du kontextualisierst das anders, du nimmst das anders wahr, ohne, dass es trivialisiert wird und ohne, dass du am Ende das Originalthema völlig vergessen hast, ja. Und das war ein Vortrag, der hat einfach, das war einfach ein Brett, das war von der ersten Sekunde an, hatte der diesen großen Saal, ich verstehe nicht, warum der nicht auf Bühne 1 war. Es gab genügend langweilige Vorträge auf der Bühne 1 und auf der Bühne 2, das wäre wirklich großartig und Leute, Leute, wenn ihr das mal irgendwie sehen könnt, guckt euch diesen Mann an, das lohnt sich, es macht Spaß, man nimmt was mit, man lernt was, es lohnt sich unbedingt, das ist die beste Zeit, die man sich vorstellen kann.

Und das war für mich so gut, dass ich dann entschieden habe, so, das war's für die Re:Publica, das war schon Tag 3, es war nachmittags, ich lasse alle anderen Sessions da jetzt links liegen, weil besser kann es nicht werden. So, und dann bin ich gegangen und dann bin ich noch durch Berlin gelaufen und bewegte mich langsam auf den Zug zu, in dem Zug saßen natürlich auch Leute, die die Re:Publica besucht hatten, das war so ein cooles, so sich zulächeln und so weiter, wir gehören dazu. Ist übrigens noch ein ganz wichtiger Punkt, ja, es gibt auch so ein paar Sachen, die ich bei der Re:Publica, die ich gerne anders hätte, ja, das eine wäre, dass man bei den Sessions schon mal angibt, ich glaube, es gab es auch mal, wenn ich mich da nicht falsch entsinne, dass man mal sieht, okay, ist das was für Fortgeschrittene, oder ist das was für Anfänger und was wirklich fehlt, ist so ein bisschen Reflexion.

Ja, und ich glaube mal, Re:Publica-Leute glauben halt auch, sie haben irgendwie alles richtig gemacht, ja, das sind so die Ober-Chief- Checker der Digitalisierung und sowieso der ganzen Gesellschaft, das sind sie natürlich nicht, ja, und man bräuchte noch viel mehr Sessions, ich habe keine einzige gesehen, wo einfach mal gefragt wird, okay, was haben wir denn dazu beigetragen, dass es schiefgegangen ist, ja, bis jetzt zumindestens, also so halbwegs irgendwie, ja, also man soll ja nicht sagen, dass da gar nichts ist, da hat sich ja was getan, aber wie gesagt, ihr wisst, wovon ich rede. So, das war der Versuch, einfach mal so Re:Publica aus einer Perspektive, zusammen von mir, also aus meiner Perspektive einfach mal so reinzuwerfen und zu sagen, was ist mir da so aufgefallen, was hat mich da interessiert, was habe ich mitgenommen, in der Hoffnung, dass es euch ein bisschen inspiriert hat und ich freue mich auf Kommentare von euch, ich freue mich da auf alles Mögliche, was einem da so kreucht und fleucht und die nächsten Folgen des Podcasts sind schon in Arbeit, die waren eigentlich auch schon fertig, bis ich gesagt habe, nein, das will ich nochmal anders aufnehmen, weil mir noch eine Idee gekommen ist, aber die kommen auch, jetzt war aber erst mal Re:Publica 2025, sie ist vorbei, das ist eigentlich schade, ja, also kann ich nur jedem empfehlen, Leute, geht da hin, bis dann, immer dran denken, ja, immer dran denken, immer dran denken, immer dran denken, was kommt jetzt, ja, natürlich, das ultimative Zitat, frage nicht, was die digitale Gesellschaft für dich tun kann, frage, was du für die digitale Gesellschaft tun kannst und wenn du es dann verstanden hast, geh raus und tu es, bis dann, ciao.

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